Vereinsarbeit

Peertube

Auch Youtube ist ein allseits bekannter Videohosting-Dienst. Ebenso Vimeo und ähnliches. Das Problem dabei ist, dass man die Verwertungsrechte für seine Werke damit an die Konzerne abtritt, die dahinter stehen. Ebenso setzt man seine Zuseher einer Totalüberwachung durch die Internet-Konzerne aus, wenn man sie auf Youtube lockt.

Wie schön wäre es, wenn man mit dem selben Komfort von Youtube seine eigenen Videos selbst hosten könnte, und die User Kommentare, Likes dazu machen, die Videos einfach teilen und in Websites einbetten könnten...

Und ja, auch dieses Service gibt es im Fediverse. Es nennt sich #Peertube. Wie im Fediverse üblich, bestimmt jener, der die Instanz betreibt, welche Regeln es auf dieser Instanz zu beachten gibt. Welche Inhalte veröffentlicht werden dürfen, und welche nicht. Man sucht sich also eine Instanz mit Regeln, die einem entsprechen, oder hostet sich selbst eine Peertube Instanz.

Federation

Hat man nun ein Konto auf einer Peertube-Instanz, so kann man sich ein Video auf einer anderen Instanz suche, die URL ins eigene Suchfeld eingeben und das Video ansehen, als ob es auf der eigenen Instanz gespeichert wäre. Dann klappt Kommentieren und Liken, ohne sich auf der anderen Instanz registrieren zu müssen. Hat man schon einige Videos von anderen Instanzen so eingebunden, geht es von ganz alleine, dass man neue Videos, trendige Videos von anderen Instanzen auch vorgeschlagen bekommt. Auch ist die Suche “im Fediverse” nach Stichworten über das eigene Suchfeld möglich.

Außerdem kann man von einem Mastodon- oder Pleroma-Account eine Peertube-Channel folgen und bekommt automatisch Benachrichtigungen, wenn es neue Videos am Channel gibt.

Was macht Peertube für Vereine so besonders?

Natürlich kann man seine Videos bei einem der großen Anbieter hosten, und so eine Community erreichen. Bei vielen ist vielleicht sogar die Idee dahinter, über Werbeeinschaltungen ein paar Cent oder gar Euros zu generieren... Man ist aber abhängig vom Algorithmus der Plattform, ob seine Videos überhaupt in der Suche auftauchen. Und was man so hört, sind die Einkommen eher bescheiden bis lächerlich. Dafür werden die Zuseher mit Werbung genervt.

Auf Peertube gibt es keinen Algorithmus, keine Werbung... und wenn man für seine Mühen auch ein wenig in Geld entlohnt werden möchte, dann kann man immer noch seine treuen Zuseher einfach bitten, über Liberapay, Patreon oder ähnliche Services Einmalzahlungen oder gar monatliche Zahlungen zu leisten. Ist die Arbeit gut, sind die User oft auch wirklich bereit hier freiwillig ein paar Euros einzuwerfen.

Die Videos bleiben samt Verwertungsrechten im eigenen Besitz und können über eine URL des Vereins auch verbreitet werden, was wiederum auch für Bekanntheit der Vereins-Website sorgt.

Livesessions

Peertube erlaubt es auch seit kurzem sogar Live-Sessions mit Webcam oder Screen-Sharing zu übertragen, was für Schulungen und ähnliches genutzt werden kann.

— Dies ist ein Artikel aus einer Artikelserie über Anwendungen des Fediverse für Vereine